In der Tabelle stellen wir vier kostenlose bzw. günstige Vereinskonten vor. Alle vorgestellten Vereinskonten lassen sich unabhängig des Wohnsitzes eröffnen. Eine Vielzahl regional tätiger Banken und Sparkassen (siehe unter der Tabelle) bietet ebenfalls günstige und zum Teil sogar kostenlose Girokonten für Vereine an, allerdings werden diese immer nur für Kunden aus der Region eröffnet und richten sich hauptsächlich an gemeinnützige Vereine.
Nach unseren Recherchen bietet überregional nur noch die Skatbank ein kostenloses Konto für Vereine an. Von den Filialbanken bietet die Postbank das günstigste Konto für Vereine an. Es handelt sich dabei um das "kleine" Geschäftskonto Business Giro. Auch die größeren Kontenmodelle (höhere Grundgebühr, aber geringere Buchungskosten) lassen sich für Vereine eröffnen und nutzen.
Von den Direktbanken in Deutschland werden kaum Vereinskonten angeboten. Empfehlenswert ist jedoch das in der Tabelle vorgestellte Vereinskonto der Skatbank. Bis Anfang 2020 konnte außerdem das Geschäftskonto von Holvi als Vereinskonto für einen eingetragenen Verein genutzt werden. Inzwischen lässt sich das Geschäftskonto von Holvi leider nicht mehr direkt für Vereine eröffnen. Diesen Schritt ist nun leider auch die Fidor Bank gegangen, die kein Vereinskonto mehr anbietet.
Im Gegensatz zu den Onlinebanken bieten die meisten Volksbanken und Sparkassen Konten für Vereine an. Wer jedoch gedacht hatte, dass sein Verein problemlos ein kostenloses Konto eröffnen kann, sieht sich leider getäuscht. Die meisten Banken verlangen Kontoführungsgebühren von Vereinen und stellen Buchungskosten (Gebühr je Transaktion) - wie bei geschäftlich genutzten Konten - in Rechnung.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass viele Banken vor Ort Spielraum bei der Preisgestaltung haben. In vielen Fällen kann man gerade bei den Sparkassen eine vergünstige Kontoführungsgebühr aushandeln, wenn man z.B. die Gemeinnützigkeit seines Vereins oder den guten Zweck für die Region hervorhebt. Ein Anruf bzw. eine schriftliche Frage bei der örtlichen Sparkasse hilft schnell weiter, welche Konditionen möglich sind.
Der Vorteil eines Vereinskontos bei einer Bank vor Ort liegt darin, dass auch Bargeld problemlos eingezahlt werden kann. Bei Direktbanken ist die Einzahlung von Bargeld mit höheren Kosten verbunden. Leider bieten die Großbanken (Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank) keine Vereinskonten an. Wer dennoch bei einer dieser Banken ein Konto für seinen Verein eröffnen möchte, muss mit einem normalen Geschäftskonto Vorlieb nehmen, welches dann leider kostenpflichtig geführt wird (siehe Firmenkonto Vergleich).
Kostenlose Girokonten für Vereine bei folgenden Volksbanken und Sparkassen (Liste nicht vollständig)
Es gibt viele weitere Volksbanken und Sparkassen in Deutschland, die Vereinen aus ihrer Region kostenlose Konten zur Verfügung stellen. Am besten Fragen Sie direkt bei Ihrer Volksbank oder Sparkasse vor Ort nach, ob diese ebenfalls ein kostenloses Vereinskonto anbieten. In Deutschland gibt es über 1.000 eigenständige Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Wir können daher nur auszugsweise auf kostenlose Vereinskonten hinweisen. In den meisten Fällen werden jedoch nur gemeinnützige Vereine mit einem kostenlosen Girokonto unterstützt. Die Gemeinnützigkeit des Vereins muss nachgewiesen werden.
Grafscher Volksbank - Konto für gemeinnützige Vereine bzw. Schulkonto (Vereinskonto ab 0€ ansonsten ab 2€)
Sparkasse Odenwaldkreis - Konto für gemeinnützige Vereine (im Geschäftsgebiet der Sparkasse)
Volksbank Bochum Witten - Konto für gemeinnützige Vereine (in Bochum, Herne, Sprockhövel, Wetter und Witten)
Volksbank Darmstadt - VR-Vereinskonto (ohne Kontoführungsgebühr oder Buchungskosten!)
Bei den Vereinskonten der Sparkassen und Volksbanken sollte man allerdings nicht nur auf eine kostenlose Kontoführung, sondern zusätzlich auf günstige oder am besten gebührenfreie Buchungsposten achten. Die Skatbank verlangt weder eine Kontoführungsgebühr, noch Gebühren für beleglose Buchungen (zumindest nicht für die ersten 50 im Monat) und bietet daher ein bedingungslos kostenloses Geschäftskonten für eingetragene Vereine an. Das Vereinskonto der Skatbank kann selbst dann kostenlos genutzt werden, wenn der Verein nicht gemeinnützig agiert.
Nach unserem Recherchen bietet die Skatbank als einzige Direktbank ein kostenloses Vereinskonto an. Die Skatbank eröffnet die Konten für Vereine mit Eintragung im Vereinsregister, aber auch für nicht eingetragene Vereine ist die Kontoeröffnung möglich.
Inzwischen verlangt die Skatbank von nichteingetragenen Vereinen eine monatliche Kontoführungsgebühr in Höhe von 7,50€. Eingetragene Vereine zahlen weiterhin keine Kontoführungsgebühr, egal ob diese gemeinnützig sind oder nicht. Zum Vereinskonto vergibt die Skatbank auf Wunsch Bankkarte (girocard), die im Jahr je 5€ kosten würden. Mit den Bankkarten kann an über 19.000 Geldautomaten in Deutschland kostenlos Geld abgehoben werden kann.
Vereine, die z.B. Mitgliedsbeiträge per Lastschrift einziehen möchten, haben bei der Skatbank die Möglichkeit dazu. Der direkte Einzug vom Konto der Mitglieder ist eine sehr bequeme Art die Beiträge zu erhalten.
Außerdem bietet die Skatbank auf Wunsch eine Gemeinschaftsvollmacht an: Bei vielen Vereinen ist die alleinige Verfügung eines Kontoinhabers nicht vorgesehen. Es gilt dann z.B. laut Satzung das Vieraugen-Prinzip. Beim Vereinskonto der Skatbank ist es möglich über eine Spezial Edition des Online-Bankings (Freischaltung 20€) gemeinschaftliche Verfügungen vorzunehmen. Überweisungen und andere Aufträge können dann nur ausgeführt werden, wenn beide Bevollmächtigte zugestimmt haben. Die Bevollmächtigen können sich dabei an unterschiedlichen Orten aufhalten und die Aufträge nacheinander bestätigen.
Der einzige Nachteil bei der Skatbank sind die fehlenden Filialen. Wer Filialen benötigt (um z.B. Bargeld einzuzahlen), der kommt nicht um ein (meist kostenpflichtiges) Girokonto für Vereine bei einer Bank oder Sparkasse vor Ort herum.
Eine Auswahl an Geschäftskonten (zum Teil von Filialbanken), die auch von Vereinen genutzt werden können, finden Sie hier: Firmenkonto Vergleich
Leider können wir hier nicht mehr auf Alternativen verweisen. nach Holvi hat inzwischen auch die Fidor Bank die Kontoeröffnung für Vereine eingestellt. Außerdem haben beide Banken ihre Konditionen überarbeitet und zumindest Holvi bietet seine Geschäftskonten nicht mehr kostenlos an.
Allerdings bietet die Skatbank unserer Meinung nach sowieso das mit Abstand beste Vereinskonto, wenn man auf Filialen vor Ort verzichten kann. Wir erhalten keine Provision oder sonstige Zahlungen / Zuwendungen von der Skatbank. Die Empfehlung resultiert einzig und allein aufgrund der guten Konditionen der Bank.
Nur wenige der deutschen Großbanken bieten Girokonten für Vereine an. Die Postbank bildet in diesem Bereich eine Ausnahme und akzeptiert (eingetragene) Vereine bei der Kontoeröffnung. Die Postbank bietet insgesamt drei verschiedene Geschäftskonten an, die alle von Vereinen eröffnet und genutzt werden dürfen.
Leider bietet die Postbank ihre Geschäftskonten nicht kostenlos an. Vereine müssen den üblichen Kontopreise zahlen, selbst wenn sie gemeinnützig tätig sind. Im Vergleich mit den Vereinskonten anderer Filialbanken bzw. Sparkassen, sind die Konditionen der Postbank jedoch als noch günstig anzusehen. Ein Vereinskonto bei einer größeren Filialbank bietet im Vergleich mit einer Direktbank ein paar Vorteile:
Nicht alle Vereine benötigen jedoch ein Konto bei einer Filialbank. Vereine, die selten bis nie Bargeld einzahlen müssen und auch keinen Ansprechpartner vor Ort benötigen, sind bei der Skatbank ebenfalls gut aufgehoben. Gerade bei kleineren Vereinen stehen die Kosten stärker im Vordergrund. Mit einem kostenlosen Vereinskonto bei einer Direktbank kann man zumindest die Kosten für die Bankverbindung auf Null senken. Das Postbank Geschäftskonto können wir jedoch größeren Vereinen bzw. Vereinen die eine Bank mit Geschäftsstellen wünschen empfehlen.
Von den über 400 regional tätigen Sparkassen in Deutschland können wir leider nicht die einzelnen Konditionen der Vereinskonten nennen. Am besten fragt man telefonisch kurz bei seiner örtlichen Sparkasse oder Volksbank nach. Eventuell bietet auch die Bank vor Ort ein kostenloses Konto an, wenn man auf die Gemeinnützigkeit seines Vereins hinweist.
Im Vergleich mit der Skatbank zahlt man bei der GLS Bank 8,80€ an Kontoführungsgebühren und hat außerdem monatlich nur 5 Buchungsfreiposten. Ein Vorteil der GLS Bank sind die (wenigen) eigenen Einzahlautomaten. Sollte man regelmäßig Bargeld auf das Geschäftskonto bzw. Vereinskonto einzahlen müssen und einen GLS Einzahlautomaten in der Nähe haben, kann sich das GLS-Konto für den Verein rechnen.
Bei der Skatbank sind Bareinzahlungen nur über den kostenpflichtigen Umweg einer Barüberweisung bei der einer Fremdbank möglich bzw. müsste man das Bargeld auf sein Privatkonto einzahlen und später überweisen, was allerdings zu Problemen mit der eigenen Bank führen kann.
-> zur GLS Bank
Ein Konto nicht direkt für Vereine, sondern anerkannte Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Die Ethikbank führt halbwegs günstige Konten für NGOs, die sich unter anderen für Themen wie Entwicklungspolitik, Menschenrechtspolitik, Gesellschafts- und Konsumkritik einsetzen. Eventuell lässt die Bank auch bei gemeinnützigen Vereinen mit sich reden. Der Kontopreis liegt bei 10€ und es fallen leider auch Buchungskosten an.
Das kostenlose Vereinskonto der Skatbank ist aus Kostengründen somit die klar bessere Wahl. Für die Ethikbank entscheidet man sich nicht aus Kostengründen, sondern weil man das Konzept der Bank gutheißt und diese unterstützen möchte.
Das beste überregionale Vereinskonto wird eindeutig von der Skatbank angeboten. Die Direktbank bietet jedem eingetragenen Verein in Deutschland ein kostenloses Konto an. Bei den Volksbanken und Sparkassen ist die Kontoeröffnung leider nur möglich, wenn der Vereinssitz sich im Geschäftsgebiet der jeweiligen Bank befindet. Wer keine Volksbank oder Sparkasse in der Nähe hat, die ein gebührenfreies Vereinskonto anbietet, hat zumindest bei der Skatbank die Möglichkeit ein kostenloses Konto zu eröffnen.
Möchte man jedoch seine Geschäftskonto nicht bei einer Direktbank eröffnen, da man z.B. ab und zu Bargeld einzahlen muss oder einen Ansprechpartner vor Ort bevorzugt, sollte man sich das Vereinskonto der Postbank ansehen. Beim Konto der Postbank (siehe Tabelle oben) handel es sich um ein Geschäftskonto, welches allerdings von Vereinen genutzt werden kann. Kostenlos ist das Vereinskonto der Postbank allerdings nicht.
Bei Vereinen unterscheidet man den nicht eingetragenen Verein und den eingetragenen Verein. Der eingetragene Verein wurde in das Vereinsregister des zuständigen Amtsgerichtes eingetragen und ist somit eine juristische Person des Privaten Rechts. Der Kontoinhaber des Vereinskonto ist somit der Verein und nicht der Gründer, Vorstand des Vereins oder eine andere private Person.
Wie eröffnet man ein Vereinskonto?
Wie oben geschrieben ist ein eingetragener Verein eine juristische Person (z.B. wie eine GmbH oder Limited) und besitzt somit eine eigene Rechtspersönlichkeit. Ein eingetragener Verein kann Inhaber eines Girokontos werden. Das Vereinskonto kann dann auf den Namen des Vereins (z.B. Kaninchenzüchter Verein XY) eröffnet und geführt werden.
Die Kontoeröffnung muss durch alle Vorstandsmitglieder gemeinsam erfolgen. Ist in der Satzung eine andere Regelung festgehalten (z.B. alleinige Vertretungsbefugnis durch den Vorsitzenden) kann auch eine Person alleine die Kontoeröffnung durchführen.
Ein nicht eingetragener Verein (bzw. nicht rechtsfähiger Verein) wird in vielen Fällen dem eingetragenen Verein gleichgestellt. Bei vielen Banken kann man ebenfalls ein Konto für einen nicht rechtsfähigen Verein eröffnen, wenn eine Satzung vorliegt. Hat man keine Satzung, kann ein Mitglied des Vereins ein Zweitkonto auf seinen Namen eröffnen und dieses Privatkonto für Angelegenheiten des Vereins nutzen. Wird ein Privatkonto für Vereinszwecke genutzt, sollte dies mit den anderen Vereinsmitgliedern vorab besprochen werden.
Bei einem nicht eingetragenen Verein spart man sich u.a. die Kosten für die Eintragung ins Vereinsregister. Allerdings weißt diese Form des Vereins einen gravierenden Nachteil auf, nämlich die Haftung der Mitglieder mit ihrem Privatvermögen.
Existiert keine Satzung, so muss man ein privates Konto für den Verein nutzen. Man kann dann z.B. ein Zweitkonto eröffnen und die Vereinsgeschäfte über dieses Konto laufen lassen. Ab einer gewissen Größe des Vereins sollte dieser aber besser eingetragen und ein extra Vereinskonto eröffnet werden. Bei einem eingetragenen Verein werden im Schadensfall nicht die Mitglieder mit ihrem Privatvermögen, sondern nur der Verein selbst mit seinem Vermögen in Haftung genommen. Die Haftung sollte man bei der Entscheidung für oder gegen die Eintragung eines Vereins auf jeden Fall berücksichtigen.
Außerdem kann es bei der Nutzung eines Privatkontos als Vereinskonto zu Problemen kommen. Nicht jede Bank sieht es gern, wenn ein privates Girokonto als Vereinskonto genutzt wird. Bei nur wenigen den Verein betreffenden Umsätzen wird dies in den meisten Fällen nicht auffallen. Dennoch, die kontoführende Bank kann die nicht rein private Kontonutzung anmahnen und die Nutzung als Vereinskonto untersagen.