Direktbanken haben viele Vorteile. Der größte Vorteil ist vermutlich die in den meisten Fällen kostenlose Kontoführung.
Als Nachteil gelten die fehlenden Filialen, die die Kunden jedoch erst dann vermissen, wenn sie Bargeld einzahlen möchten. Wir erklären in diesem Beitrag, wie man bei einer Direktbank Geld einzahlen kann und nennen auch Internetbanken, die eigene Filialen besitzen oder über Umwege kostenlose Einzahlungen zulassen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten bei einer Direktbank Bargeld einzuzahlen, die wir Ihnen hier vorstellen möchten:
Im Einzelnen nun die Möglichkeiten bei einer Direktbank Bargeld einzuzahlen und eine Übersicht der sonstigen Konditionen der jeweiligen Bank.
* Die Kontoführungsgebühr in Höhe von 3,90€ entfällt bei einem Geldeingang von mindestens 700 € im Monat. Eigenüberweisungen reichen zur Befreiung von den Gebühren.
Am besten sind die Möglichkeiten als Kunde der Norisbank oder Comdirect Bargeld direkt auf ihr Girokonto einzuzahlen. Bei beiden Banken können die Einzahlungsautomaten der Konzernmütter (Deutsche Bank bzw. Commerzbank) genutzt werden. Wer häufiger Bargeld einzahlen muss, der sollte eine der beiden Banken wählen, um Gebühren für die Bareinzahlung bei einer Fremdbank zu sparen.
Kunden der comdirect haben den Vorteil, dass sie an den Einzahlungsautomaten der Commerzbank selbst Münzgeld einzahlen können. Dafür sind die kostenlosen Einzahlungen für comdirect Kunden inzwischen auf nur noch 3 pro Jahr begrenzt (danach 1,90€ je Bareinzahlung), weshalb man sein Kleingeld am besten sammelt und nur alle paar Monate auf sein Girokonto der comdirect einzahlt.
Kunden der Norisbank können dagegen unbegrenzt oft kostenlos Bargeld auf ihr Konto einzahlen, allerdings nehmen die Einzahlungsautomaten der Deutschen Bank kein Münzgeld, sondern nur Scheine an. Münzen müsste man somit nach und nach ausgeben oder sie in Scheine eintauschen (z.B. gebührenfrei bei den Zweigstellen der Bundesbank), um sie kostenlos einzahlen zu können.
Beste Möglichkeit kostenlos Geld einzuzahlen im Rhein-Main-Gebiet
Wer im Rhein-Main-Gebiet lebt, der wird sicherlich eine Filiale der Frankfurter Sparkasse in seiner Nähe haben. 1822direkt ist ein Tochterunternehmen dieser Sparkasse, weshalb Kunden von 1822direkt auch in den Filialen der Frankfurter Sparkasse kostenlos Geld einzahlen können. Die beste Lösung, wenn man in der Nähe wohnt. Die Frankfurter Sparkasse unterhält ca. 80 Filialen, die ebenfalls mit einem kostenlosen Konto bei 1822direkt zum Geld Einzahlen und Abheben genutzt werden können.
Inzwischen sind nur noch Einzahlungen an den Kassenterminals (Einzahlungsautomaten) kostenlos möglich, was völlig ausreichend ist. Wer Bargeld unbedingt am Schalter auf sein Girokonto einzahlen möchte, der muss 1,50€ je Vorgang bezahlen. Selbst diese Kosten sind im Vergleich mit einer Einzahlung über eine fremde Bank (bestenfalls ab ca. 6,50€) als sehr fair anzusehen.
Nachteilhaft beim Girokonto von 1822direkt ist jedoch, dass die Kreditkarte zur Kontoeröffnung beantragt werden muss. Die Karte ist nur im ersten Jahr kostenlos, kann aber jederzeit wieder gekündigt werden. Außerdem benötigt man inzwischen einen monatlichen Geldeingang von mindestens 700€ um Kontogebühren zu vermeiden. Es gibt somit bessere Zweitkonten einer Direktbank, um kostenlos Geld einzahlen zu können.
(Kostenlos) Geld einzahlen bei der Reisebank
Kunden der ING durften in Filialen der Reisebank kostenlos Bargeld einzahlen. Inzwischen fallen jedoch Gebühren in Höhe von 7,50€ je angefallene 5.000€ an. Wer zum Beispiel 6.000€ einzahlen möchte, muss 15€ an Gebühren bezahlen. Die Reisebank unterhält ca. 100 Filialen in Deutschland. Als Kunde der ING ist es außerdem wichtig zu wissen, dass nur Einzahlungen bis 25.000€ möglich sind. Einzahlungen von Hartgeld (Münzen) sind außerdem nicht möglich.
Alternativ können Einzahlungen von Scheinen bis zu einem Wert von 5.000€ kostenlos an den wenigen Einzahlungsautomaten der ING getätigt werden. Die ING hat eigene Geldautomaten aufgestellt, von denen an den als "Ein- Auszahler" gekennzeichneten Automaten Bargeld eingezahlt werden kann. Diese Automaten finden sich inzwischen in fast allen Großstädten. Geldautomatensuche der ING >> hier
Das Tageslimit für Einzahlungen am Automaten liegt bei 5.000€. Im Kalenderjahr können Kunden der ING maximal 25.000€ per Einzahlungsautomat auf ihr Konto einzahlen
N26 bietet ein kostenloses online Konto mit einer empfehlenswerten MasterCard an. Inzwischen sind selbst Bareinzahlungen möglich. Kunden können deutschlandweit bei ca. 12.000 Partnershops Bargeld einzahlen. Zu den Akzeptanzstellen gehören unter anderem alle Penny, REWE und Real Supermärkte.
Die Einzahlung muss per Smartphone App vorher "angekündigt" werden. Der erstellte Barcode wird dann an der Kasse vorgezeigt, um Geld ein- oder auszuzahlen. Der Mindestbetrag je Einzahlung liegt bei 50€ und maximal können 999€ am Tag eingezahlt werden. Die Annahme von Münzgeld hängt von den Bedingungen des Supermarktes ab und liegt in der Regel bei maximal 50 Münzen. Für Kunden der Fidor Bank sind Bareinzahlungen bis 100€ im Monat kostenlos. Auf Beträge darüber hinaus fallen Gebühren in Höhe von 1,75% an.
N26 oder die DKB bieten leider keine Freigrenze (mehr) an und verlangen immer 1,5% an Gebühren für die Einzahlung an der Supermarktkasse. Die Gebühren sind jedoch geringer als die Kosten für die Einzahlung über eine fremde Bank oder Sparkasse. Außerdem bietet zumindest die DKB die Einzahlung im Supermarkt nur als optionalen Service an und verweist auf die eigenen Geldautomaten, die sich allerdings nur in einigen wenigen Städten in Ostdeutschland finden lassen. Wer häufiger Bargeld einzahlen muss, und keinen Einzahlungsautomat der DKB in der Nähe hat, sollte sich daher für ein anderes Girokonto entscheiden.
Im Gegensatz zur Norisbank, N26 oder der ING können allerdings nur Kunden der Comdirect Hartgeld (Münzen) in großen Mengen gebührenfrei einzahlen. Die Einzahlungsautomaten der Commerzbank akzeptieren je Einzahlung 145 Scheine oder bis zu 1.000 Münzen. Wer den Inhalt eines noch größeren Sparschweines einzahlen möchte, der kann den Vorgang mehrfach wiederholen. Selbst bei Filialbanken ist die Einzahlung von Münzen nur noch selten kostenlos möglich bzw. durch das vorherige einwickeln in "Rollpapier" mit sehr viel Arbeit verbunden.
Einen Artikel mit Möglichkeiten zum kostenlosen Wechseln, Eintauschen und Einzahlen finden Sie hier.
(Fast) keine Möglichkeit kostenlos Bargeld einzuzahlen
Bei der Skatbank, Ferratum Bank, Revolut und auch der Consorsbank ist das Geld einzahlen aktuell nicht kostenlos möglich. Bei allen Girokonten müsste der kostenpflichtige Umweg über eine Fremdbank genommen werden. Die Consorsbank verspricht zumindest auf der Unternehmensseite, dass an Lösungen gearbeitet wird. Der entsprechende Beitrag im Forum ist allerdings inzwischen einige Jahre alt, ohne dass die Consorsbank bisher eine Lösung zur Einzahlung von Bargeld präsentieren konnte.
Die DKB bietet nur im Osten Deutschlands die Möglichkeit an einige eigenen Einzahlungsautomaten halbwegs günstig Bargeld aufs Konto einzuzahlen. Die DKB unterhält ein Dutzend Niederlassungen in den neuen Bundesländern, von denen einige (z.B. Chemnitz, Potsdam und Berlin) mit Einzahlungsautomaten ausgestattet sind. Zusätzlich kann bei der Zentrale der Bayerischen Landesbank in München im SB-Bereich Geld auf das DKB Konto eingezahlt werden.
Die Direktbank hat 2021 jedoch Gebühren von bis zu 15€ je Einzahlung eingeführt, weshalb das DKB Konto zum einzahlen von Bargeld nicht mehr empfohlen werden kann. Außerdem nehmen die Einzahlungsautomaten ebenfalls nur Scheine und keine Münzen an. Die Einzahlungsmöglichkeiten der DKB sind somit nur regional und unter Umständen nicht dauerhaft möglich.
Für größere Einzahlungsbeträge bot die DKB einen kostenpflichtigen Bargeldservice per Kurier an. Für 50€ konnte man Beträge zwischen 3.000€ und 10.000€ bei sich zu Hause abholen lassen. Das Geld wurde bei werktätiger Beauftragung vor 14.30 am nächsten Werktag abgeholt. Dieser Service wurde inzwischen allerdings eingestellt. Vermutlich wurde er von Kunden zu selten in Anspruch genommen.
Für die Auszahlung von größeren Geldbeträgen kann der DKB Kurier weiterhin angefordert werden. Wer eine Summe von zum Beispiel 5.000€ benötigt und dies nicht über mehrere Tage verteilt am Geldautomaten abheben möchte, erhält mit dem Geldboten eine gute, allerdings auch teure Alternative.
Alternativ kann man sein Bargeld über einen Familienangehörigen (mit Konto bei einer Filialbank oder einem Konto bei einer Direktbank mit Einzahlungsmöglichkeiten) einzahlen und sich überweisen lassen oder man eröffnet und nutzt ein zweites Girokonto mit der Möglichkeit gebührenfrei Geld einzuzahlen.
Studenten, Schüler und Azubis erhalten z.B. ein kostenloses Girokonto bei der Postbank. Kunden der Postbank können an über 300 Einzahlungsautomaten rund um die Uhr kostenlos Bargeld (Münzen und Scheine) einzahlen. Bei der Postbank gibt es keine Begrenzung der kostenlosen Einzahlungen. Die Einzahlungsautomaten der Postbank (Cash Recycler) finden sich in den meisten Filialen der Postbank. Ist man kein Student oder Schüler mehr, kann man bei der Postbank nur noch durch einen sehr hohen Geldeingang (3.000€ im Monat) Kontoführungsgebühren vermeiden und zahlt ansonsten mindestens 1,90€ als monatliche Kontoführungsgebühr (beim Kontenmodell "Giro direkt").
Noch besser gefällt uns für Bareinzahlungen inzwischen die Commerzbank. Bareinzahlungen am Automaten (bis zu 1.000 Münzen je Vorgang) sind für Kunden seit langem kostenlos. Seit 2021 wird das Girokonto der Commerzbank mit einen Mindestgeldeingang von 700€ kostenlos angeboten. Das Commerzbank Girokonto eignet sich gut für Personen, die regelmäßig Bargeld auf ihr Girokonto einzahlen müssen und Bankgebühren vermeiden möchten.
Im Gegensatz zur Postbank bietet die Commerzbank somit nicht nur Studenten ein kostenloses Girokonto, auf das man kostenlos Geld einzahlen kann.