Die Mehrheit der größeren Direktbanken bietet ein kostenloses Girokonto an, egal ob man einen Gehaltseingang hat oder nicht.
Wer ein regelmäßiges Einkommen bezieht, dem steht jedoch ein größeres Angebot an günstigen bzw. kostenlosen Girokonten zur Auswahl.
Wir stellen Ihnen hier eine Auswahl an Gehaltskonten vor. Die meisten Girokonten werden erst mit einem Einkommenseingang bzw. hohem Geldeingang kostenlos angeboten.
Bei den vorgestellten Konten für Beamte, Angestellte, Rentner und Arbeitnehmer handelt es sich hauptsächlich um Angebote von Filialbanken. Zwei wirklich gute Girokonten von Direktbanken haben es ebenfalls in unseren Gehaltskonten Vergleich geschafft. Bei der Commerzbank und Deutsche Bank ist die Befreiung von den Kontogebühren nicht mehr möglich. Wir haben die beiden Banken dennoch im Vergleich gelassen, damit man sieht, was ein Girokonto bei der falschen Bank kosten kann.
In unseren Augen wird das beste Gehaltskonto von der Postbank angeboten. Die Befreiung von der Kontoführungsgebühr ist mit einem Geld- oder Gehaltseingang von über 3.000€ (900€ bei Giro Pur) allerdings nicht besonders leicht zu erfüllen. Ähnlich gut und bereits mit einem Mindestgeldeingang von nur 700€ kostenlos, ist das Girokonto der Comdirect.
Die meisten vorgestellten Girokonten werden bei Gehaltseingang kostenlos geführt. Die Commerzbank und Deutsche Bank bieten unterschiedliche Konditionsmodelle an, ermöglichen aktuell jedoch keine Befreiung der Kontoführungsgebühren, egal ob mit oder ohne Gehaltseingang. Nur Studenten bzw. junge Leute bis 30 können bei der Deutschen Bank ein Girokonto ohne Kontoführungsgebühr erhalten.
Die Girokonten der Comdirect und Norisbank werden dagegen selbst ohne Gehaltseingang kostenlos angeboten. Es reicht ein monatlicher Geldeingang, bei dem es sich allerdings auch um eine Überweisung von einem anderen (eigenen) Girokonto handeln kann. Die Konten der beiden Direktbanken haben es in den Vergleich geschafft, da Kunden trotz fehlender Filialen kostenlos Bargeld einzahlen können und beide Banken einen sehr guten Service bieten, selbst wenn das Konto nicht als Gehaltskonto geführt wird.
Die Postbank bietet mehrere unterschiedliche Girokonten an. Das "online" Girokonto Giro pur würde 2,90€ im Monat kosten, aber die Kontogebühr entfällt bereits ab einem Geldeingang von mindestens 900€. Das Girokontomodell "extra plus" wird dagegen erst ab einem monatlichen Geldeingang von insgesamt mindestens 3.000€ kostenlos angeboten.
Dieser hohe Geldeingang lässt sich auch durch mehrere einzelne Überweisungen von einem anderen (eigenen) Girokonto darstellen (z.B. 3 Überweisungen im Monat über je 1.000€). Ein fester Gehaltseingang ist nicht erforderlich und der Geldeingang muss nicht auf dem Postbank Girokonto verbleiben. Theoretisch kann man einen Dauerauftrag zur Postbank einrichten und das Geld am nächsten Tag abheben oder wieder zurücküberweisen. Mit diesem Weg lässt sich die hohe Kontoführungsgebühr vermeiden.
Das Girokonto extra plus ist eigentlich ein Produkt für "Besserverdiener", lässt sich durch das clevere Verschieben von kleineren Beträgen jedoch ebenso von Normalverdienern kostenlos nutzen. Das Girokonto bietet einen günstigeren Dispozinssatz, eine dauerhaft gebührenfreie Kreditkarte und eine goldene EC Karte. Außerdem kann man sich für das Postbank-Select-Programm anmelden über welches man ein paar zusätzliche Extras (z.B. kostenloser Schlüsseldienst) und eine individuellere Kundenbetreuung erhält.
Mit einem Gehaltskonto bei der Comdirect oder Norisbank erhalten Sie eine kostenlose MasterCard Kreditkarte. Leider verlangen einige andere Anbieter von Gehaltskonten Gebühren für die Bereitstellung von Kreditkarten. Kunden sind jedoch nicht dazu verpflichtet die Kreditkarten (oder Bankkarte) der jeweiligen Bank oder Sparkasse zu bestellen und zu nutzen. Alternativ können Bankkunden eine kostenlose Kreditkarte eines Drittanbieters wählen, um die Jahresgebühr der Kreditkarte zu sparen.
Die u.g. Kreditkarte kann man mit jedem bestehenden Girokonto in Deutschland nutzen. Es fällt keine Jahresgebühr an und die kostenlose Visa Kreditkarte ist mit einigen Extras ausgerüstet. Mit der Karte lässt sich zum Beispiel weltweit kostenlos Bargeld abheben. Außerdem zahlt man keine Auslandseinsatzgebühr bzw. Fremdwährungsgebühr, wenn man mit der Karte in einer anderen Währung als Euro Geld abhebt oder bezahlt.
Die Karte ist somit nicht nur einer kostenpflichtigen Kreditkarte vorzuziehen, sondern generell sehr zu empfehlen. Folgende Extras bietet die kostenlose Visa von Barclaycard.
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Ob man für sein Girokonto eine Filialbank oder Direktbank wählt, ist jedem selbst überlassen und vermutlich eine Geschmacksfrage. Ansprechpartner hat man auch bei einer Direktbank, jedoch eben nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern nur über das Telefon oder ein Videochat. Dafür sind die Callcenter vieler Direktbanken rund um die Uhr zu erreichen. Einen Ansprechpartner am Wochenende hat man dagegen nur bei den wenigsten Filialbanken.
Mittlerweile bieten immer mehr Banken einen Live-Chat oder auch Live-Video Beratungen an, um ihren Kunden soviel Service zu bieten wie nur möglich. So kann man bequem von zu Hause oder mit dem Smartphone unterwegs mit einem Berater in Kontakt treten.
Ein echter Vorteil ist die Möglichkeit bei einer Filialbank Geld vor Ort einzuzahlen. Bei einer Direktbank muss man in den meisten Fällen die Einzahlung am Schalter einer fremden Bank oder Sparkasse vornehmen, wofür Gebühren anfallen.
Allerdings bietet die Norisbank als Direktbank ihren Kunden die Möglichkeit kostenlos Banknoten an allen Einzahlungsautomaten der Deutschen Bank kostenlos einzuzahlen. Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben ca. 700 Einzahlungsautomaten in Deutschland aufgestellt, die sich in fast jeder Filiale finden lassen.
Kunden der comdirect können an den Einzahlungsautomaten der Commerzbank sogar Kleingeld in großen Mengen auf ihr Konto einzahlen. Zusätzlich können bei Bedarf größere Geldbeträge an den Schaltern der Commerzbank abgehoben werden. Allerdings sind nur 3 noch Einzahlungen im Jahr gebührenfrei. Jede weitere Bareinzahlung bei der Commerzbank würde 4,90€ kosten. Kunden der Norisbank können dagegen unbegrenzt oft kostenlos Bargeld (Scheine) auf ihr Girokonto einzahlen.
Ein echter und nicht zu entkräftender Vorteil einer Filialbank ist die Möglichkeit auch bei einer defekten oder gestohlenen Bankkarte kurzfristig Bargeld bekommen zu können. In den Geschäftsstellen kann man sich dann normalerweise gegen Vorlage seines Personalausweises oder Reisepasses am Schalter Geld auszahlen lassen. Diese ganz kurzfristige Hilfe ist bei einer Direktbank nicht möglich. Auf eine neue Bankkarte wartet man in der Regel ein paar Tage.
Personen mit Einkommen haben die Qual der Wahl. Sie können ein bedingungslos kostenloses Girokonto auswählen oder sich für ein Konto entscheiden, das erst durch einen Gehaltseingang kostenlos wird. Wer sich für ein Gehaltskonto entscheidet, der sollte darauf achten, dass seine Gehaltshöhe ausreicht, um die Kontoführungsgebühren zu vermeiden. Außerdem sollte man bei der Wahl einer Filialbank vor der Kontoeröffnung überprüfen, ob diese eine Geschäftsstelle in der Nähe (Wohnort oder Arbeitsstelle) unterhält.
Wir empfehlen für eine kostenlose Kreditkarte ein Zweitkonto bei einer der vorgestellten Direktbanken zu eröffnen, oder eine gebührenfreie Karte über einen Drittanbieter zu beziehen.