Die bekanntesten Geldautomatenkooperationen sind die Cash Group, der Cash Pool, das BankCard ServiceNetz und die Kooperation der deutschen Sparkassen.
Wir stellen Ihnen die Kooperationen im Detail und viele weitere Möglichkeiten kostenlos Geld abzuheben vor. Ergänzend kann der Artikel "Wo kann ich kostenlos Geld abheben?" genutzt werden.
(Durch einen Klick auf das entsprechende Logo gelangen Sie zur Erklärung.)
Sparkassen - ca. 24.000 Geldautomaten in Deutschland
Es gibt ca. 400 eigenständige Sparkassen in Deutschland. Die Sparkassen sind regionale Kreditinstitute, die normalerweise Konten und Karten nur für Kunden aus ihrem Geschäftsgebiet anbieten (Regionalprinzip) und sich gegenseitig keine Konkurrenz machen. Die Sparkassen sind über den Sparkassen- und Giroverband organisiert und kooperieren u.a. bei ihren Geldautomaten untereinander.
Jede einzelne Sparkasse unterhält als regionales Kreditinstitut nur eine überschaubare Anzahl an Geldautomaten. Alle Sparkassen kommen zusammen jedoch auf ca. 24.000 Geldautomaten in Deutschland. Früher konnte ein Kunde einer Sparkasse an allen Geldautomaten der Sparkassen in Deutschland unbegrenzt oft kostenlos Geld abheben. Inzwischen hängt die Möglichkeit kostenlos Bargeld abzuheben jedoch oft vom gewählten Kontenmodell und der jeweiligen Sparkasse ab. Die Mehrheit der Sparkassen erlaubt es ihren Kunden weiterhin mit der zum Konto gehörenden Bankkarte an allen Sparkassen Geldautomaten Geld abzuheben, ohne das für den Kunden Gebühren anfallen.
1822direkt -ein Tochterunternehmen der Frankfurter Sparkasse- bietet ein kostenloses Girokonto an, welches von jeder Person in Deutschland eröffnet und genutzt werden kann. Das weiter oben angesprochene Regionalprinzip gilt für die Kontoeröffnung bei 1822direkt somit nicht. Mit der zum Konto gehörenden EC-Karte kann man an jedem Sparkassen Geldautomaten in Deutschland kostenlos Geld abheben. Einen Service, den leider nicht mehr alle Sparkassen ihren Kunden bieten.
BankCard Servicenetz - Geldautomatenverbund der Genossenschaftsbanken
Die meisten Genossenschaftsbanken (u.a. Volksbanken und Raiffeisenbanken) haben sich unter dem Namen BankCard Servicenetz zusammengeschlossen. Der Zusammenschluss der Genossenschaftsbanken kommt auf insgesamt knapp 19.000 Geldautomaten in Deutschland und ist damit etwas kleiner als das Geldautomatennetz der Sparkassen.
Die zum BankCard Servicenetz gehörende Banken verrechnen untereinander nur reduzierte Gebühren je Abhebung von 1,02€ bis maximal 2,05€ bzw. stellen diese Gebühren ihren Kunden in Rechnung. Kostenlose Abhebungen sind für den Kunden vom gewählten Kontenmodell und der jeweiligen Genossenschaftsbank abhängig. Zumindest kann ein Kunde einer zum BankCard Servicenetz gehörenden Bank sicher sein, dass er bei einer anderen Bank der Kooperation maximal 2,05€ und in den meisten Fällen nur 1,02€ je Abhebung bezahlt.
Der größte Teil der Genossenschaftsbanken bietet ihren Kunden zumindest eine begrenzte Anzahl an kostenlosen Abhebungen im BankCard Servicenetz an an. Es gilt jedoch immer die Konditionen des eigenen Kontomodells zu beachten.
Die meisten Genossenschaftsbanken übernehmen diese Automatengebühren automatisch, wenn ein Kunde an einem Geldautomat einer fremden Volksbank oder Raiffeisenbank Geld abgehoben hat. Es gelten jedoch immer die Konditionen der eigenen Bank. Teilweise haben Kunde nur wenige Fremdabhebungen im Monat frei oder müssen die Abhebegebühren bei den zum Bankcard Servicenetz gehörenden Partnerbanken selber tragen.
Cash Group - Geldautomaten Zusammenschluss der deutschen Großbanken
Die Cash Group ist ein Zusammenschluss der größten Deutschen Privatbanken. Ein Kunde einer zur Cash Group gehörenden Bank darf an sämtlichen Geldautomaten der zur Cash Group gehörenden Banken kostenlos Geld abheben. Insgesamt unterhält die Cash Group in Deutschland ca. 9.000 Geldautomaten.
Die Anzahl der Geldautomaten ist somit geringer als bei den Sparkassen oder Volksbanken. Dafür wurden die kostenlosen Abhebungen bei der Cash Group noch nicht eingeschränkt. Viele Sparkassen und Volksbanken verlangen inzwischen bei bestimmten Kontenmodellen Gebühren von ihren Kunden, wenn die an den Automaten der Kooperationspartner oder sogar an den eigenen Geldautomaten des Instituts Geld abheben möchten. Hat man dagegen das Cash-Group-Zeichen (links) auf seiner Karte, kann man sich unabhängig von seinem Girokontomodell darauf verlassen, dass man für die Abhebung an einem zur Kooperation gehörenden Automaten keine Gebühren bezahlen muss.
Im Logo der Cash Group sind übrigens die Farben der Gründungsmitglieder eingearbeitet (von oben nach unten: Commerzbank, Deutsche Bank, Dresdner Bank, HypoVereinsbank und Postbank). Aktuell gehören folgende Banken der Cash Group an (Stand 2018):
Commerzbank (+ Tochter Comdirect)
Deutsche Bank (+ Tochter Norisbank)
Ist man Kunde einer der genannten Banken, darf man mit seiner EC-Karte (girocard) an allen Geldautomaten der Cash Group gebührenfrei Bargeld abheben. Die Direktbanken Comdirect und Norisbank bieten bedingungslos kostenlose Girokonten an und gehören durch ihre Mutterunternehmen ebenfalls zur Cash Group.
Cashpool - Geldautomaten Kooperation weiterer Banken
Etwas kleiner als die Cash Group ist die Geldautomatenkooperation Cashpool. Alle Mitglieder des Cashpools kommen zusammen auf ca. 3.000 Geldautomaten, an denen Kunden einer der zum Verbund gehörenden Bank gebührenfrei Bargeld abheben können. Augrund der im Vergleich mit den anderen Verbünden geringen Anzahl an Geldautomaten besteht in manchen Gebieten eine Unterversorgung mit Geldautomaten zum CashPool gehörender Banken. Gerade im ländlichen Raum muss man zum Teil etwas Glück haben, einen Geldautomaten der Kooperation der Nähe seines Wohnorts zu haben.
Vor der Kontoeröffnung lohnt es sich daher (generell nicht nur bei einer zum Cashpool gehörenden Bank) zu überprüfen, ob man mindestens einen gut zu erreichenden Geldautomaten der Vereinigung in der Nähes seines Wohnortes oder seiner Arbeitsstelle hat. Die Möglichkeit gebührenfrei Bargeld abzuheben nützt nichts, wenn man keine Geldautomaten des jeweiligen Geldautomatennetztes findet.
Zum Cashpool gehörende folgende Banken (Stand 2021):
Wir haben die Liste etwas gekürzt. Einige sehr kleine regionale Kreditinstitute mit nur einer sehr geringen Anzahl an eigenen Geldautomaten haben wir nicht in die Liste aufgenommen.
Wir werden immer mal wieder darauf angesprochen, ob die Zusammenarbeit der Banken sich nur auf Geldautomaten oder auch auf Einzahlungen bezieht. Bei alle genannten Geldautomatennetzen und Banken bezieht sich die Kooperation nur auf das Abheben von Bargeld am Geldautomaten. Geld einzahlen kann man nicht an einem fremden Geldautomaten oder Einzahlungsautomaten.
Nur Kunden der Norisbank können die Einzahlungsautomaten der Deutschen Bank und Kunden der comdirect die Einzahlungsautomaten der Commerzbank nutzen. Dies liegt daran, dass die Norisbank bzw. Comdirect Tochterunternehmen der genannten Filialbanken sind. Eine Einzahlung an einem Automaten der Deutschen Bank auf ein Girokonto der HypoVereinsbank oder Commerzbank ist dagegen nicht möglich. Bei den Sparkassen oder Genossenschaftsbanken gibt es ebenfalls keine Kooperationen in Sachen Geld einzahlen.
Man kann nicht nur an einem Geldautomaten oder der Kasse einer Bank Geld von seinem Konto abheben. Inzwischen bieten viele Geschäfte ihren Kunden die Möglichkeit direkt beim Einkaufen Bargeld abzuheben. In der Regel ist der abzuhebende Betrag auf maximal 200€ begrenzt und es muss ein Einkauf im Wert von mindestens 20€ getätigt werden. Bei dm reicht bereits ein Einkauf in Höhe von 10€, um an der Kasse Bargeld mit seiner EC-Karte abheben zu können.
Alle weiter unten genannten Geschäfte bieten jedem Bankkunden die Möglichkeit an mit seiner Bankkarte (keine Kreditkarten) beim Einkauf Geld abzuheben. Bei Shell ist die kostenlose Abhebung von Bargeld jedoch nur Kunden einer Bank aus der Cash Group vorbehalten.
An ca. 1.300 Shell Tankstellen in Deutschland können Kunden einer zur Cash Group gehörenden Bank mit ihrer girocard (normale Bankkarte) kostenlos Geld abheben. Ein Einkauf oder das Tanken bei Shell ist nicht notwendig, sondern man kann auch nur die Funktion des Geld Abhebens nutzen. Während einer Testphase konnten vor einigen Jahren ebenfalls die Kunden der Sparkassen und der DKB gebührenfrei bei Shell Geld abheben. Inzwischen ist dieser Service jedoch wieder nur Cash-Group-Kunden vorbehalten.
Die Abhebungen sind an allen Shell Tankstellen mit innovative Integrated Cash Management System (ICM) möglich. Bei allen modernen Kassen, bei denen der Shell Mitarbeiter nicht mit dem Bargeld in Berührung kommt, handelt es sich um dieses System. Die Scheine (und Münzen) werden dem Kunden durch den Kassenautomaten herausgegeben. Inzwischen ist die Mehrheit der Shell Tankstellen mit dem modernen Kassensystem ausgestattet.
Besonderheiten beim Geld Abheben bei Shell:
Seit einigen Jahren ist das Geld abheben in einigen Geschäften und Supermärkten möglich. Der Service kam gut beim Kunden an und bietet dem Handel ebenfalls Vorteile, so dass immer mehr Ketten ihren Kunden dieses Extra anbieten. Beim Bezahlen an der Kasse des Geschäfts kann man noch den Wunsch äußern Bargeld abzuheben; oft bieten die Kassierer dies sogar direkt an.
Man kann dann seinen Abhebebetrag von maximal 200€ nennen, der dem Einkauf aufgeschlagen wird. Hat man z.B. für 29,93€ eingekauft und möchte zusätzlich 50€ Bargeld abheben, so werden weitere 50€ auf den Einkauf aufgeschlagen. Man zahlt somit 79,93€ mit seiner girocard, die dem Konto belastet werden und erhält seine Einkäufe und zusätzlich die gewünschten 50€ ausgezahlt.
Die Bedingungen für Abhebungen sind bei fast allen Geschäften identsich:
Bei folgenen Geschäften kann beim Einkauf Geld abgehoben werden:
Das Fintech Barzahlen.de (Cash Payment Solutions GmbH) hat sich auf innovative Zahlungsmöglichkeiten spezialisiert. Unter anderen bieten einige Direktbanken in Kooperation mit Barzahlen.de ihren Kunden die Möglichkeit an in Geschäften Geld auf ihr Konto einzuzahlen (z.B. N26).
Über die Zusammenarbeit mit Barzahlen.de bieten einige (Direkt)Banken inzwischen auch das Abheben von Bargeld im Geschäft an. Um Geld abheben zu können benötigt man keine Kontokarte, sondern die Banking-App seiner Bank, die aufs Smartphone heruntergeladen wird. Bei der DKB heißt der Service z.B. Cash im Shop. In der APP der DKB wählt man dann den entsprechenden Punkt aus, gibt den Betrag an, der abgeholt werden soll und lässt sich einen Barcode bzw Strichcode in der App erstellen. Diesen Strichcode lässt man an der Kasse eines teilnehmenden Geschäftes einscannen (genau wie einen Pfandbon) und erhält den gewünschten Betrag ausgezahlt.
Besonderheiten beim Geld Abheben über die Banking-APP
Folgende Banken bieten ihren Kunden die Funktion an über ihre Banking-APP Geld im Handel abzuheben (und einzuzahlen):
Folgende Geschäfte bieten Einzahlungen bzw. Abhebungen über die Konto-App an:
Normalerweise verlangen Banken für das Geld Abheben mit einer Kreditkarte hohe Gebühren. Einige Direktbanken sparen sich jedoch eigene Geldautomaten und übernehmen dafür die Automatengebühren, wenn ihre Kunden an fremden Geldautomaten Geld abheben. Kunden der Direktbanken DKB oder ING können somit an über 50.000 Geldautomaten kostenlos Geld abheben. Der entsprechende Geldautomat muss nur die Kreditkarte akzeptieren (VISA oder Mastercard Zeichen am Geldautomat), was bei 90% aller Geldautomaten in Deutschland der Fall ist.
Durch die Abhebungen im Handel oder bei Shell können Bankkunden ihre Möglichkeiten gebührenfrei an Bargeld zu kommen erhöhen. Deutlich mehr Möglichkeiten erhält man jedoch durch die Kontoeröffnung bei einer den genannten Direktbanken, wodurch man an fast allen aufgestellten Geldautomaten in Deutschland gebührenfrei Bargeld abheben kann.